Von dieser Reise träumte ich schon als 16-Jährige. Venice Beach, Hollywood, Golden Gate Bridge, der Traum vom goldenen Westen… Jedes Jahr plante ich diese Reise aufs Neue, jedoch kam uns immer ein anderes Land dazwischen. 2018 war es dann endlich soweit. Wir starteten unseren Roadtrip in San Francisco.
San Francisco ist für mich gleich nach New York die beeindruckendste Stadt der USA. Ich habe mich gleich in den viktorianischen Stil der Häuser und natürlich in die Golden Gate Bridge verliebt.
Unser Hotel lag am Union Square, jedoch verbrachten wir viel Zeit in der Gegend bei Fisherman‘s Wharf und würden das nächste Mal eher dort eine Unterkunft suchen. Wer schon einmal in San Francisco war weiß wie hügelig die Stadt ist und dass es zu Fuß durchaus eine Herausforderung werden kann.
Ausgeschlafen ging es am ersten Tag dann gleich runter zum Pier33 und wir nahmen das Boot zur ehemaligen Gefangeneninsel Alcatraz. Die preisgekrönte Audio Tour fanden wir extrem interessant und würden es jedem empfehlen. Abgesehen davon hat man bei der Bootsfahrt einen wunderschönen Blick auf San Francisco.
Am Nachmittag erkundeten wir mit den Fahrrädern die Golden Gate Bridge und die Umgebung von San Francisco (nähere Infos zur Bike-Tour findet ihr weiter unten). Wenn ihr genug Zeit habt, dann ist es ein absolutes MUSS mit dem Fahrrad über die Golden Gate Bridge zu fahren. Erst wenn man mitten auf der Brücke steht und sich umsieht, erkennt man das ganze Ausmaß.
Nachdem wir mit den Rädern so sportlich unterwegs waren entschieden wir uns am nächsten Tag an einer Kleingruppentour im Minibus teilzunehmen. Wir hatten uns zuhause bereits für Dylan’s Tour entschieden und auch gebucht. Auf dieser Tour entdeckten wir unter anderem auch folgende Highlights: Twin Peaks, Haight Ashbury, Pacific Heights, Sausalito, Muir Woods,…
Für unseren letzten Tag in San Francisco wählten wir eine Weintour ins Sonoma & Napa Valley. Die erste Weinverkostung um 10 Uhr vormittags kostete uns zwar etwas Überwindung, jedoch sind die Weine aus dieser Gegend einfach nur köstlich.
In San Francisco hätten wir es locker noch ein paar Tage ausgehalten, jedoch waren wir auch schon sehr gespannt auf den berühmten Highway No. 1. Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde ausgecheckt und wir fuhren mit dem Taxi zum Mietwagenverleih. Jetzt konnte es losgehen…
Erster Stopp war Monterey. Diese kleine nette Küstenstadt kann man großteils zu Fuß erkunden (Cannery Row, Monterey Bay Aquarium, Old Fisherman’s Warf,…)
Nach einem kurzen Rundgang gönnten wir uns ein leckeres Mittagessen und suchten danach einen Fahrradverleih auf. Unser Ziel… der 17-Mile Drive – eine 27 km lange traumhafte Küstenstraße der Monterey-Halbinsel. Für das Befahren der Straße werden ca 10 USD berechnet. Für Radfahrer und Fußgänger ist der Eintritt frei. Die bekannteste Sehenswürdigkeit entlang des 17-Mile Drive ist vermutlich die Lone Cypress – eine 250 Jahre alte Monterey-Zypresse, die auf einem Felsen im Meer wächst.
Aufgrund des starken Windes und der unzähligen Fotomotive hatten wir diese Strecke (wieder einmal) völlig unterschätzt und mussten leider nach nicht ganz der Hälfte der Strecke wieder umkehren, da uns ansonsten der Fahrradverleih zugesperrt hätte. Plant also genug Zeit ein falls ihr die Tour mit den Fahrrädern erkunden möchtet.
Die Nacht verbrachten wir in Carmel-by-the-Sea. In dieses kleine charmante Städtchen habe ich mich sofort verliebt. Wir bereuten es schnell hier nicht noch etwas länger Zeit eingeplant zu haben.
Da wir noch einige Meilen vor uns hatten starteten wir am nächsten Tag nach einem ausgiebigen Frühstück und einem Verdauungsspaziergang am Carmel Beach in Richtung Süden. Heute standen folgende Punkte am Programm: Bixby Creek Bridge – Big Sur – McWay Falls
Aufgrund der Erdrutsche im Jahr 2017 konnten wir nicht den gesamten Highway No 1 befahren und mussten ab dem Ragged Point in Big Sur einen großen Umweg nehmen. Mit vielen neuen Eindrücken kamen wir abends hundemüde in Cayucos an.
Unser nächstes Ziel war Santa Barbara. Ab hier merkten wir auch eine deutliche Klimaveränderung und wir konnten endlich die langen Hosen eingepackt lassen. Die charmante Kleinstadt, 145km nördlich von Los Angeles besitzt eine schöne Strandpromenade und einen sehr netten Ortskern.
Von L.A. trennten uns nur noch ca 150 km. Ich hatte große Erwartungen an diese Stadt, Sie stand immerhin schon seit über 15 Jahren auf meiner Bucketlist.
Wir versuchten bei der Anreise in unserem Hotel am Sunset Boulevard in West Hollywood die Rush Hour weitgehend zu meiden, jedoch stellte sich schnell heraus, dass der Verkehr in L.A. zu fast jeder Tageszeit eine Katastrophe ist.
Unser Plan war es das Auto abzustellen und erst wieder bei der Weiterreise nach San Diego zu nützen. Jedoch kommt man ohne Auto nicht so einfach von A nach B wie wir uns das vorgestellt hatten, L.A. ist einfach viel zu groß und hat kein wirkliches Zentrum. Wir entschieden uns deshalb für eine Kombi aus Hop-On/Hop-Off Ticket, Uber-Fahrten und eigenes Auto (Tipps wie ihr es besser machen könnt findet ihr weiter unten).
Am ersten Tag wollten wir uns einen Überblick verschaffen und erkundeten mit dem Hop-On/Hop-Off Bus (red line) die Bezirke West Hollywood, Hollywood und Beverly Hills.
Ebenso stand „Wandern in den Hollywood Hills“ auf meiner Bucket List. Wir stellten schnell fest, dass wir in guter Gesellschaft waren. Die Kalifornier lieben es Sport in freier Natur zu betreiben. Auf Touristengruppen stießen wir erst wieder weiter oben beim Griffith Observatory.
Nach unserer Wanderung wollten wir einfach mal entspannen und beschlossen mit Uber nach Santa Monica zu fahren und dort den Sonntagnachmittag zu verbringen.
Fahrräder waren schnell ausgeliehen und wir cruisten den Strand entlang durch Santa Monica, Muscle Beach, Venice Beach,…
3 Tage sind eindeutig zu kurz für so eine große Stadt wie Los Angeles, wir hatten uns jedoch einen ganz guten Überblick verschafft. Somit ging es weiter in Richtung San Diego.
In der La Jolla Cove machten wir einen kurzen Zwischenstopp und hatten jede Menge Spaß beim Beobachten der Seelöwen und genossen den Panoramablick auf den Ozean.
In San Diego angekommen erkundeten wir gleich mal zu Fuß den San Diego Hafen, Seaport Village, Little Italy und das Gaslamp Quarter. Im Gegensatz zu L.A. war mir diese Stadt sofort sympathisch – etwas ruhiger und überschaubarer.
Am nächsten Tag stand viel am Programm. Radtour auf Coronado Island, entspannen im Balboa Park und Abends eine Dinner Cruise in der San Diego Bay.
Unser Roadtrip war hier in San Diego zu Ende. Bevor wir heimflogen verbrachten wir jedoch noch 3 Nächte in Las Vegas (Infos dazu findet ihr in unserem Reisebericht über Las Vegas).
Unser persönliches Fazit zu unserem Roadtrip von San Francisco – San Diego:
- Wir kommen definitiv wieder und werden dieses Mal mehr Zeit mitnehmen
- Für mehr Kalifornien-Feeling unbedingt ein Cabrio ausleihen
- San Francisco und San Diego haben uns positiv überrascht
- Los Angeles war anders als erwartet, wir müssen nochmal hin um ein endgültiges Urteil fällen zu können.
- In Restaurants Essen gehen kann in SFO & L.A. richtig teuer werden
Auf folgenden Seiten kann man sich einen sehr guten Überblick über Kalifornien verschaffen:
www.visit-usa.at
www.visitcalifornia.com
www.usatipps.de
Beste Reisezeit:
Die beste Reisezeit für Kalifornien ist von Mai bis September. In diesen Monaten ist es sonnig, warm und die Regenwahrscheinlichkeit sehr gering. Trotzdem würden wir die Monate Juli & August meiden, da es sehr heiß werden kann und hier die meisten Touristen unterwegs sind. Wenn man keinen Badeurlaub plant, sind durchaus auch der April und Oktober zum empfehlen.
Bitte beachten: San Francisco versinkt im Sommer in eine dichte Nebeldecke welche mittags meist wieder abzieht. Daher in den Sommermonaten immer warme Kleidung einpacken.
Hoteltipp:
- Grand Hyatt San Francisco Union Square
- Shoreline Inn…on the beach, Cayucos
- The London West Hollywood at Beverly Hills
- Homewood Suites by Hilton San Diego Downtown/Bayside
Restauranttipp:
- Fog Harbor Fish House bei Pier 39 – San Francisco (super Seafood)
- Nepenthe – Big Sur (toller Ausblick)
- Sandbar Cocina y Tequila – Santa Barbara
- The Ivy in Beverly Hills (coole Location wo sich öfters auch mal Promis sehen lassen oder Filme gedreht werden)
- Lotus Thai Cuisine – San Diego
- Harbor House Restaurant – San Diego
- Bluewater Boathouse Seafood Grill – Coronado, San Diego
Weitere Tipps/Empfehlungen:
Parken in San Francisco ist extrem teuer (ca 40-50 USD pro Tag). Ich würde daher empfehlen, das Auto erst bei der Weiterreise anzumieten. Wer ein Cabrio mieten möchte sollte dies früh genug machen, wir waren leider zu spät dran. Im Cabrio den Highway No.1 entlang cruisen … ich denke mehr „California-feeling“ geht nicht mehr 😉
Alcatraz – Wir empfehlen eine Tour zur ehemaligen Gefängnisinsel Alcatraz im Vorhinein zu buchen. Die Tickets sind schnell ausverkauft (besonders beliebt sind die Nachttouren). Buchen könnt ihr zb über folgende Seiten:
www.alcatrazcruises.com, www.getyourguide.de oder www.viator.com
Ausgangspunkt ist Pier 33 Alcatraz Landing. Die Boote fahren im Halbstundentakt hin und retour – plant insgeamt ca 3 Std ein Lichtbildausweis wird benötigt.
Radtour über die Golden Gate Bridge – Absolut empfehlen können wir die Tour über die Golden Gate Bridge nach Sausalito und retour per Fähre (Dauer ca 3-4 Std). Es werden geführte Touren angeboten, jedoch könnt ihr das auch auf eigene Faust machen. Ihr leiht euch einfach in einem Radverleih ein Bike aus. In Fisherman’s Warf habt ihr gleich mehrere Bikeshops zur Verfügung. Ihr erhaltet dort alle möglichen Infos über Routen und auch eine Karte wo die Bike-Routen eingezeichnet sind. Unbedingt warme Kleidung mitnehmen, da gerade bei der Golden Gate Bridge extrem kalter Wind bläst.
Wine Tasting Sonoma & Napa Valley – Wenn man in den umliegenden Weingebieten von San Francisco ein Wine Tasting machen möchte, ist es empfehlenswert an einer geführten Tour teilzunehmen. Drinking & Driving wird verständlicherweise auch in der USA nicht gern gesehen, die Promillegrenze liegt bei 0,8.
Wir haben die Tasting Tour über www.incadventures.com gebucht – Napa and Sonoma World Class Wine Tour. Bei der Tour sind 3 Verkostungen inklusive. Wer jedoch Wein kaufen möchte, dem würde ich die Tour eher nicht empfehlen, da bei den besuchten Weingütern der Flaschenpreis bei ca 30-50 USD lag. Zum Verkosten und besichtigen des Weinguts jedoch absolut empfehlenswert. Landschaftlich sind Napa und Sonoma Valley sehr schön. Wer jedoch schon einmal in der Südsteiermark (Österreich) Weinwandern war, den werden diese Weinregionen nicht so umwerfen, dem würden wir eher einen Tag in San Fransciso empfehlen anstelle einer Weintour.
CityTour San Francisco – Wir können DylansTour in Kleingruppe absolut empfehlen.
www.dylanstours.com
Monterey, 17-miles drive: Traumhafte Ausblicke – es lohnt sich wirklich! Wir haben uns auch hier Fahrräder ausgeliehen, wenn man jedoch den kompletten Weg mit den Rädern fahren möchte, sollte man bereits am Vormittag aufbrechen und genügend Zeit einplanen. Wir machten den Fehler und starteten erst so gegen 14 Uhr. Um 16 Uhr mussten wir wieder umdrehen, da uns der Radverleih sonst zugesperrt hätte. Wir hatten einfach zu viel Zeit bei den Aussichtspunkten verbracht… was auch recht schön war.
Generell empfehlen wir für die Strecke von San Francisco nach Los Angeles 5 Nächte einzuplanen. Wir waren 3 Nächte unterwegs und konnten dadurch nur kurze Trails wandern. In Carmel und Big Sur hätten wir gerne mehr Zeit zur Verfügung gehabt. Für den kompletten Trip empfehlen wir euch mindestens 2 Wochen Zeit zu nehmen.
Los Angeles – Bitte unterschätzt die Entfernungen in L.A. nicht. Von West Hollywood oder Downtown nach Santa Monica ist man schon mal 30 min unterwegs (ohne Berufsverkehr). Eine gute Möglichkeit sich einen Überblick zu verschaffen sind die Hop-On Hop-Off Busse. Auch Uber ist sehr beliebt in L.A. und klappt richtig gut. Selbst fahren würde ich weitgehend meiden.
L.A. Tagesausflug – Eine sehr gute Alternative zu Hop-On/Hop-Off ist die deutschsprachige Tour von Sandra & Dennis – haben wir zwar selbst nicht getestet aber aus zuverlässigen Quellen wärmstens empfohlen bekommen.
www.losangeles-touren.de
Hollywood Hills – Für uns war klar, dass wir unbedingt eine Wanderung in den Hollywood Hills machen wollten. Ausgangspunkt: Griffith Park’s Fern Dell (dort sind Parkmöglichkeiten vorhanden). Wir nahmen den Firebreak Trail zum Griffith Observatory (ca 30 Minuten steil bergauf), erkundeten kurz den Ausblick beim Observatory und wanderten dann weiter über Berlin Forest auf den Mount Hollywood (hier kann man die Tour noch beliebig erweitern). Von oben hat man einen sensationellen Rundblick. Die Tour unbedingt vormittags unternehmen da die großen Busgruppen erst später ankommen und es tagsüber richtig heiß werden kann. Ausreichend Wasser und Kopfbedeckung einpacken.